Baie welkom! :D

--voëltjie (:> )=| 06:35, 27 September 2008 (UTC)Beantwoord

duitse IFA

wysig

Lieber Caligari,

Wegen einer grippe und zusätzlicher voller arbeit (konnte mir nicht frei nehmen), war es mir nicht möglich, hier im afrikaansen wiktionär reinzuschauen. Schaffte es nur meine e-briefe abzufragen, aber das hatte ich dir ja bereits gemailt.

Ich sehe zwar keinen grafischen unterschied zwischen den IPA-Symbole [g̊] und [g̈] und [ɡ̊], [ɡ̈], habe sie aber jetzt wunschgemäß geändert, und "•••z" auseinander gemacht.

Ich weiß, dass die aufteilung in norddeutsch, österreichisch und schweizerdeutsch im einzelfall ziemlich problematisch ist. Aber sie wird nun mal gemacht. Zwischen norddeutscher und mitteldeutscher aussprache gibt es ja kaum unterschiede. Sie ist aber meiner meinung nach gerechtfertigt.

Zunächst mal zum begriff "standaardtaal":

"Standardsprache: der ausdruck, im deutschen verhältnismäßig neu (dem englischen terminus Standard English nachgebildet), bezeichnet die "sammelmitte", die allgemeingültige form, das einheitliche leitbild der modernen deutschen sprache, worauf sich ausrichtet, wer von regionalen und sozialen besonderheiten freie sprachform anstrebt. Vollständig ist diese einheit bis heute nicht erreicht. …" (Kurt Meyer, Wie sagt man in der Schweiz?, Dudenverlag, 1989)
"Die älteste bekante, 1998 geschaffene genormte lautung ist die sogenante bühnenaussprache von Theodor Siebs, die in erster linie eine einheitliche aussprache auf der bühne ermöglichen sollte, dann aber eine viel weiter gehende geltung erlangte. Sie ist mehrmals überarbeitet worden. … Seit 1969 liegt die 19. auflage unter dem titel "Siebs – Deutsche aussprache" mit dem untertitel „reine und gemäßigte hochlautung mit aussprachewörterbuch“ vor. Die bühnenaussprache ist in den letzten jahrzehnten durch eine neue norm abgelöst worden, die als standardaussprache oder als standardlautung bezeichnet wird.
Standardlautung: die aussprache der deutschen schriftsprache hat sich im 20. jahrhundert, besonders seit den 50er jahren, in einigen fällen geändert, nicht zuletzt deshalb, weil das (klassische) theater seine rolle als träger einer einheitssprache weitgehend an rundfunk und fernsehen abgeben musste. Dieser entwicklung hat zuerst das "wörterbuch der deutschen aussprache" (1964) und im anschluss daran das "Duden-aussprachewörterbuch" (1974) rechnung getragen, in dem die neue einheitssprache, die vor allem die aussprache geschulter rundfunksprecher wiedergibt, unter der bezeichnung standardaussprache (standardlautung) beschrieben wird.
Bühnenaussprache: ... Wie diese [der Standardlautung] ist sie überregional, zeichnet sich aber durch größere einheitlichkeit, schriftnähe und deutlichkeit aus. Vor allem für das klassische versdrama diente es als aussprachenorm vom ausgang des neunzehnten jahrhunderts bis in die zeit zwischen den beiden weltkriegen. Sie ist auch heute noch weitgehend die aussprachenorm des kunstgesanges." (Duden-aussprachewörterbuch 1990)
Als ein beispiele für den unterschied zwischen standardlautung und bühnenaussprache gemäß dem Duden-aussprachewörterbuch (1990):
"Der konsonant [r]: Anstelle von gerolltem zungenspitzen-r [r], geschlagenem zungenspitzen [ɾ], zäpfchen-r [ʀ] oder reibe-r [ʁ] der standardlautung, wo die beiden letzteren, d. h. [ʀ] und [ʁ], deutlich vorherrschen, wird in der bühnenaussprache gerolltes zungenspitzen-r [r] oder geschlagenes zungenspitzen-r [ɾ] gesprochen - so bis 1957, nach 1957 auch gerolltes zäpfchen-r [ʀ]."

Standardlautung Bühnenaussprache
bis 1957 nach 1957
Brei   [bra̮i], [bɾa̮i], [bʁa̮i], [bʀa̮i]    [bra̮i], [bɾa̮i]    [bra̮i], [bɾa̮i], [bʀa̮i]  
wirr   [vɪr], [vɪɾ], [vɪʁ], [vɪʀ]   [vɪr], [vɪɾ]     [vɪr], [vɪɾ], [vɪʀ]  


Der unsilbische vokal [ɐ̯]: Der unsilbische vokal [ɐ̯] der standardlautung erscheint in der bühnenaussprache als [r].
Beispiele: für [fyːɐ̯] > [fyːr], führst [fyːɐ̯st] > [fyːrst], Haar [ha:ɐ̯] > [ha:r], verfassen [fɛɐ̯ˈfasn̩] > [fɛrˈfasən].

Schweizer standarddeutsch: Während im mittelalter und darüber hinaus "deutsch" nur ein sammelbegriff für eine vielfalt von regionalen und lokalen sprachvarianten ("mundarten") war, hat sich seit dem 16., 17., vor allem aber dem 18. jahrhundert eine wirkliche deutsche einheitssprache herausgebildet - wenn auch nicht bis zu völliger einheitlichkeit durchgesetzt. Die alten regionalvarianten sind immer mehr an den rand gedrückt worden. Für einen großen teil der deutschsprechenden ist heute die einheitssprache "deutsch" schlechthin; dass es daneben andere, zum teuil stark abweichende, uralte varianten des deutschen - die mundarten - immer noch gibt, nehmen sie höchstens ganz am rande wahr.
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Doch auch wo die einheitssprache herrscht, schimmert die alte vielfalt noch durch, wen auch in sehr unterschiedlicher stärke, schreibweise (orthographie) und grammatik sind stärker vereinheitlicht als aussprache und wortschatz; in Deutschland (in den grenzen von 1871/1919/1945) hat sich die konzentration und vereinheitlichung auch auf diesen gebieten stärker entwickelt und durchgesetzt als in den seit damals oder (wie die Schweiz) schon viel länger politisch eigene wege gehenden randgebiete.
In der deutschsprachigen Schweiz hat sich die alte "zweisprachigkeit in der einen sprache", das nebeneinander von südalemannischer umgangssprache und (vor allem schriftlich gebrauchter) allgemeindeutscher standardsprache voll erhalten. Damit ist die gebrauchsbreite der standardsprache deutlich eingeschränkt: sie ist die schriftsprache und hochsprache (so nent sie der schweizer auch), aber kaum umgangssprache, da an deren stelle die südalemannische mundart gebraucht wird. Demzufolge beherrscht der deutschschweizer die standard-umgangssprache meist nur mangelhaft.
Trotzdem gibt es ein, vor allem schriftlich gebrauchtes "schweizerhochdeutsch", d. h. eine variante der deutschen standardsprache mit lautlichen, orthographischen, grammatikalischen und wortschatz-eigenheiten, die entweder nur in der Schweiz (in der ganzen oder in großen Teilen) oder darüberhinaus in teilen des übrigen sprachgebietes (vor allem in Süddeutschland und Österreich) gelten, aber nicht der (binnendeutschen) einheitsnorm entsprechen." (Kurt Meyer, Wie sagt man in der Schweiz?, Dudenverlag, 1989)
Hier spricht man von einer schweizerischen standardsprache, obgleich es da vielleicht auch regionale unterschiede gibt (!?).

Standardsprache in Österreich: ...In Österreich selbst, wo das hauptaugenmerk auf die erforschung der dialekte lag, fand der österreichische regionale standard ebenfalls wenig interesse, abgesehen vom österreichischen wörterbuch, das als schulwörterbuch aber spezielle zielsetzungen hatte. So wurde 1969 mit Wie sagt man in Österreich? Neuland betreten, da es für diesen wörterbuchtyp noch keine vorbilder gab....
Inzwischen ist in der öffentlichen diskussion ebenso wie in der sprachwissenschaft eine neue entwicklung eingetreten. Während in den Dudenbänden den österreichischen und schweizerischen prägungen vermehrtes augenmerk geschenkt wurde, setzte sich in der sprachwissenschaft (ausgehend von Heinz Kloss, Michael Clyne und vor allem Ulrich Ammon) zunehmend der standpunkt durch, dass die regionalen und nationalen ausprägungen nicht bloße anhängsel an eine an Deutschland orientierte norm darstellen, sondern als gleichberechtigte varietäten anzusehen sind.
Auch in Österreich begann sich die germanistik allmählich des österreichischen deutsch anzunehmen, etwa in arbeiten von Ingo Reiffenstein, Hermann Scheuringer und Peter Wiesinger, der den grundlegenden band das österreichische deutsch (1988) herausgegeben hat...." (Jakob Ebner, Wie sagt man in Österreich?, Dudenverlag, 1998)
Hier in Ostösterreich hört man immer wieder von einer österreichischen standardsprache ("österreichisch"), obgleich es da auf alle fääleauch regionale unterschiede gibt. Wir haben also nun die begriffe österreichischisch und schweizerdeutsch. Norddeutsch und mitteldeutsch ist beinahe ident, oder? Zumal in Norddeutschland früher niederdeutsch gesprochen wurde, sie also die standardsprache aus dem mitteldeutschen übernahmen (vereinfacht dargestlellt). Zum standarddeutschen in Bayern und Baden-Württemberg: da habe ich keine genauen quellen. Hast du da etwas darüber?

Wir haben somit eine ältere standardlautung: die bühnenaussprache und ein neueres: das standarddeutsche. Vom standdarddeutschen gibt es mindestens eine norddeutsch-mitteldeutsche, eine österreichische und eine schweizerische varietät dessen, wobei letztere nur regionale realisationen einer genormten standardlautung darstellen. Aber so einfach ist es leider nicht :((( In Österreich und in noch größerem maße in der Schweiz scheint die ältere standardlautung noch gültigkeit zu haben. In Österreich vor allem bei älteren menschen (in westösterreich auch noch bei jüngeren).
Zum beispiel gab das österreichische bundesministerium für unterricht und kultur im jahre 1996 ein buch heraus - rahmen der neuen deutschen rechtschreibung - mit dem titel "deutsche rechtschreibung, regeln und wörterverzeichnis. amtliche regelung". In den ersten kapiteln wird die österreichische standardsprache erläutert mit beibehaltung eines konsonantischen "r", wo der Duden statt dessen die vokale [ɐ̯] und [ɐ] angibt. Ich weiß natürlich, dass die meisten Ostösterreicher "vater" [ˈfaːd̥ɐ] sagen, es gibt aber auch noch ältere, die es [ˈfaːd̥ər] aussprechen, und in Westösterreich ist letztere form die häufigste. In der Schweiz hört man immer [ˈfaːtər] und normalerweise nicht [ˈfaːtɐ].
Ich habe die kopien eines buches, mit den städten und größeren dörfern Österreichs, plus angaben über aussprache, geografische grade, politischer bezirk, etc. Leider schrieb ich den titel des buches nicht auf. :( Aber auch hier wird zum beispiel Abfaltersbach als [apˈfaltərsbax] notiert, korrekter wäre natürlich [ab̥ˈfald̥ərsb̥ax].
Das, wie du schreibst, "ge [ɡə] zumeist nur als [ɡ̊] realisiert wird", stimmt für die hochsprache nicht!!! Dies gilt als mundartnah, und nicht als schriftprachlich! Auch "also" würde nie standardeutsch [oe̯zo] ausgesprochen werden. Dies ist mundart!!! Auch im österreichischen standdarddeutsch lautet die korrekte aussprache [ˈalz̥o]. Du schreibst "ein unbetontes a wird [å] oder gar [ɔ] gesprochen", dies gilt auch nur für die mundartnahe ungenormte lautung!!!
Desweiteren schreibst du "der Schwa-Laut [ə] wird also in den schwach betonten Silben zu einem offenen e [ɛ]". Ich weiß, dass dies auch so im wikipedia behauptet wird. Aber ich muss dies bestreiten. Ich höre täglich anstatt "bitte" [ˈb̥id̥e] und nicht [ˈb̥id̥ɛ]!!!! [ˈb̥id̥ɛ] würde man hier nur von ungarischen sprechern des deutschen hören :)))
"r wird niemals "vokalisiert" (binnendeutsche standardaussprache [tiːɐ̯, ˈeːbɐ] tier, eber), sondern auch vor konsonant und in endstellung als [r] oder [ʀ] ausgesprochen." (Kurt Meyer, Wie sagt man in der Schweiz?, Dudenverlag, 1989)
Das doppelkonsonanten in der schweizerischen standardlautung lang gesprochen werden, kenne ich nicht. Ich habe es auch nie gehört, außer in dialekten.
Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie das ganze zu lösen ist. Soll man zwischen bühnenaussprache und standardsprache unterscheiden? Und bei der standardaussprache? Was da? Welche unterteilungen davon? Any ideas? Deine aussage "Wichtig hierbei ist, dass der [r]-Laut im Standard nicht vorkommt" kann ich definitiv nicht unterschreiben, though!!! Ein problem wäre natürlich auch die übersetzung der begriffe "bühnenaussprache" und "standardsprache", da dies im afrikaansen dasselbe ist :( English: standard diction. Ich hoffe, dich nicht entmutigt zu haben, lieber Caligari! Lg --Manie 18:46, 29 September 2008 (UTC)Beantwoord